Die Pfrundscheune
Von der Scheune zum Kirchgemeindehaus
Von einer Pfrundscheune ist schon 1626 erstmals die Rede: Hier lagert der Pfarrer, was er auf seinem Pfrundland erntet, aber auch Zehnten, welche die Bauern als Bestandteils der Entlöhnung des Pfarrers abliefern müssen. Zudem enthält die Scheune Stallungen, so sollen etwa um 1646 «Ross-, Khü- und Schwynstall» saniert werden.
Die alte, baufällige Pfrundscheune wird 1844, also während der Amtszeit Gotthelfs, durch eine neue ersetzt. Pfarrer Bitzius bewirtschaftet sein Pfrundland jedoch nicht mehr selbst: Er verpachtet Land und Scheune an einen Lehenmann.
Auch das neue Gebäude kommt in die Jahre und wird mit der Zeit baufällig: So beschliesst die Versammlung der Kirchgemeinde am 3. Juni 1973, die Pfrundscheune in ein zweckdienliches Kirchgemeindehaus mit Saal, Büro- und Unterrichtsräumen umzubauen. Eigentümerin ist die Kirchgemeinde.
Autorin: Verena Hofer; Quellen: Max Frutiger: «Die Gotthelf-Kirche in Lützelflüh», Langnau: Berner Zeitung AG 1974; Jürg Schweizer: «Kunstführer Emmental», Wabern: Büchler-Verlag 1982; Karl Fehr: «Jeremias Gotthelf», Zürich: Büchergilde Gutenberg 1954.