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Der Mundartschriftsteller Simon Gfeller (1868 - 1943)

Simon Gfeller (1868 - 1943) wird auf dem Zuguet, einem Einzelhof in der Berner Gemeinde Trachselwald, geboren. Er wächst in einfachen bäuerlichen Verhältnissen auf und besucht im Schulhaus Thal im Dürrgraben neun Jahre lang die Primarschule.
Simon Gfeller ist - neben Rudolf von Tavel - der wohl wichtigste Berner Mundartschriftsteller. Während mehr als 30 Jahren wirkt er als Lehrer an der Primarschule auf der Schaufelbühl-Egg.

Impressionen aus einem Schulzimmer der Primarschule Schaufelbühl.
1884 beginnt seine Ausbildung zum Primarlehrer am Lehrerseminar Hofwil bei Münchenbuchsee.
Ab 1887 wirkt er als Lehrer im Dorf Grünenmatt, unweit von Lützelflüh. 1893 heiratet er Meta Gehrig, ebenfalls Lehrerin, und 1896 wechseln er und seine Frau in die kleine Schule auf der Schaufelbüh-Egg in Lützelflüh.
Mehr als dreissig Jahre wirkt er dort als Lehrer. 1902 nimmt er den Pfarrer und Schriftsteller Emanuel Friedli vorübergehend in seinem Haus auf und hilft im beim Verfassen seines ersten Mundart-Bandes Lützelflüh.
Simon Gfeller wird schriftstellerisch tätig, 1910 erscheint sein erstes Buch Heimisbach, ein Roman aus dem bäuerlichen Leben, in dem er unter anderem entschieden gegen die Trunksucht eintritt. Das Buch wird zum grossen Erfolg, es ist der erste Roman im Emmentaler Dialekt. Der "andere" bekannte berndeutsche Schriftsteller, Rudolf von Tafel, schreibt im Stadtberner Dialekt!
Später schreibt Gfeller auch hochdeutsche Texte und lässt sich 1929 pensionieren, um sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. 1934 verleiht ihm die Universität Bern die Ehrendoktorwürde.
Die Grabsteine von Simon Gfeller und Emanuel Friedli befinden sich - unweit des Grabes von Jeremias Gotthelf - auf der Ostseite der Kirche Lützelflüh.
Die Simon Gfeller Gedenkstätte beim ehemaligen Gfeller-Schulhaus auf der Schaufelbühl Egg


Das prächtige ehemalige Schulhaus auf der Schaufelbühl Egg, in dem Simon Gfeller mehr als 30 Jahre als Lehrer unterrichtet und wo er seinen ersten berndeutschen Roman verfasst.

Anlässlich des 100. Geburtstags errichten seine ehemaligen Schülerinnen und Schüler sowie seine Freunde eine Gedenkstätte unmittelbar neben "seinem" Schulhaus auf der Schaufelbühl Egg.